Wie sollte die klimaneutrale Stadt aus Sicht junger Menschen aussehen?

Die Jugend-Projektwerkstatt

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Illustration: Fides Friedeberg

Die heutigen Kinder und Jugendliche sind die Bonner:innen, die in der klimaneutralen Stadt der Zukunft leben werden. Und schlimmstenfalls am meisten unter den Folgen der Klimakrise zu leiden haben, wenn wir nicht rechtzeitig handeln. Deshalb sollten gerade die vielen jungen Bonner:innen bei den Veränderungen mitdiskutieren, ihre Ideen einbringen und beim Wandel mitwirken können.

Dafür haben wir die Jugend-Projektwerkstatt entwickelt. Als Teil unseres partizipativen Kommunikationskonzeptes ist sie ein Modellprojekt zur Jugendbeteiligung für den klimaneutralen Stadtwandel. Diese Blaupause kann mit weiteren Schulen weiterentwickelt und vervielfacht werden.

 

Vom 20. bis 22. Juni 2022 haben wir zwölf Schüler:innen der inklusiven Gesamtschule Bonns Fünfte aus Kessenich in unser Büro in der Bonner Innenstadt eingeladen. In drei Tagen ging es vom Wissen zum Handeln: Zuerst haben sie Ursachen und Folgen der Klimakrise für Bonn entdeckt und sich mit dem 1,5-Grad-Ziel, CO2-Budgets und Klimaneutralität auseinandergesetzt. Danach wurden fleißig Ideen für eine jugendfreundliche und klimaneutrale Stadt gesammelt - und einige davon direkt ganz praktisch umgesetzt. Entstanden sind neben einer grünen Insel aus Hoch­beeten und Sitzbank auch Empfehlungen und Botschaften an die Bonner:innen. Kurzerhand wurde auf dem Friedensplatz eine "Zukunftsbaustelle" abgesperrt und die Jugendlichen kamen mit Passant:innen über den nötigen Wandel zur klimaneutralen Stadt ins Gespräch.
 

Empfehlungen junger Menschen für ein klimaneutrales Bonn

Inhalt

Das empfehlen die beteiligten jungen Menschen der Stadt Bonn:

 

  • Transparente und offene Kommunikation und Information
    • bspw. über Radentscheid, Parkplätze, etc. auf unterschiedlichen Medien (Insta, youtube, Plakate/Zettel)
    • öffentlicher Zeitplan: Wo stehen wir im Hinblick auf die Klimaneutralität?
    • Warum brauchen Baustellen der Stadt immer länger als private Baustellen?
    • werbefreie Innenstädte (nur noch wichtige Werbungen z.B. von der Stadt)

 

  • Begrenzung von Konsum bzw. Reflexionsangebote

 

  • mehr Versorgung im Viertel

 

  • Förderung von Ökolandbau

 

  • essbare Stadt (auch auf dem Schulhof!)

 

  • lokale Produktion

 

  • ÖPNV, Rad, E-Mobilität statt PKWs: Förderung z.B. durch weniger MWSt
    • Angebote für Carsharing/Anwohner:innen-Parken begrenzen
    • Reflexion darüber anstoßen, was Parkplätze sind (z.B. verlorener Wohn- oder öffentlicher Raum)
    • Anreize: bei Autoverkauf 1 Jahr gratis Carsharing bei Autoverkauf
    • Lastenräder zum Ausleihen vor Super- und Baumärkten (mehr Kommunikation darüber, dass es das schon gibt an verschiedenen Orten)
    • mehr öffentliche E-Ladestationen
    • mehr günstige Taxis, wichtig für Inklusion
    • Rad-Förderung für alle!

 

Inhalt
  • Belohnung für klimaneutrales Handeln

 

  • mehr Bewusstsein wie und für was Autos genutzt werden
    • sozial gerechte Begründung fürs Autofahren

 

  • Bonner Moore: Moorpatenschaften

 

  • Stadt fördert klimaneutrale Unternehmen

 

  • z.B. im Bereich Kommunikation

 

  • Modellkonzepte testen

 

  • mehr Räume für Jugendliche

 

  • mehr öffentliche Toiletten

 

  • Solar, Biogas, Wasserstoff fördern

 

 

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Einblick in die Jugend-Projektwerkstatt
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Foto: Maria Kamp und Patrick Lentz